Alarmierungssystem

Alarmierungssystem

Die Alarmierung der Feuerwehren durch die Leitstelle kann über verschiedene Methoden erfolgen.

Funkalarmierungssystem
Eine Methode ist die stille Alarmierung von Einsatzkräften über tragbare Funkmeldeempfänger (FME, auch Piepser oder Pieper). Im Einsatzfall werden diese FME durch die Leitstelle ausgelöst. Das System ist innerhalb des BOS-Funks, also auch bei der Feuerwehr, deutschlandweit standardisiert, wobei gerade ein Generationenwechsel von alten analogen Funknetz hin zur digitalen Übertragung stattfindet.

Analoges System
Die analogen Funkmeldeempfänger sind seit 1975 innerhalb der BRD bundeseinheitlich geregelt und empfangen auf der normalen Funkfrequenz einer Stadt bzw. eines Landkreises. Die Alarmierung erfolgt über das Senden einer speziellen Fünftonfolge, bei der nacheinander 5 kurze Töne unterschiedlicher Frequenz (zwischen 1060 Hz und 2400 Hz) gesendet werden. Die Tonhöhe (also Frequenz) steht hierbei für eine Ziffer von 0 bis 9, bzw. ein Wiederholzeichen (damit nicht aufeinanderfolgend zweimal derselbe Ton gesendet wird).

Jede Feuerwehr hat für ihre Funkmeldeempfänger und Sirenen ein, oder auch mehrere, dieser Nummern zugeteilt bekommen. Die erste Ziffer steht hierbei für das Bundesland (5=Hessen, 8=Rheinland-Pfalz etc.), die vier weiteren Ziffern wurden durch das Bundesland vergeben.

Zur Alarmierung wird diese Fünftonfolge der zu alarmierenden Feuerwehr von der Leitstelle über Funk (4m-Band) gesendet, gefolgt von einer Durchsage, meist über die Art des Einsatzes. Über entsprechende Alarmierungspläne ist es den Feuerwehren möglich, je nach Art des Einsatzes zu bestimmen, welche Fünftonfolgen gesendet werden, um somit die Alarmierung der Einsatzkräfte an die Sachlage anzupassen. Von manchen Leitstellen wird nach der Fünftonfolge vor der Durchsage erst noch ein sogenannter Weckton gesendet. Um eine Sirene auszulösen, folgt üblicherweise anstelle der Durchsage ein Steuerton. Dieser charakteristische Brummton wird auch Sirenenton genannt.

Digitales System
Die digitale Alarmierung wird im 70cm-BOS-Band realisiert. Somit wird der normale BOS-Sprechfunkverkehr im 4m-Band nicht belastet. Digitale Alarmierungen werden durch einen digitalen Alarmgeber, welche über einen digitalen Alarmsetzer ausgesetzt werden, duchgeführt. Zum Empfang benötigt man einen digitalen Meldeempfänger. Der Alarm wird in Form von Textnachrichten (Einsatzort, Einsatzstichwort usw.) übertragen. Weiterhin bietet die digitale Alarmierung eine bessere Übertragungs- und Empfangsbereitschaft, zum Beispiel in Gebäuden.

Sirenenalarmierung
Eine zweite Methode ist die laute Alarmierung über eine oder mehrere im Ort installierte Sirenen. Bei Feuerwehren mit hoher Einsatzfrequenz wird diese Methode in den meisten Fällen nicht angewendet, um eine Lärmbelästigung der Bevölkerung aus dem Weg zu gehen. Allerdings gehen auch Feuerwehren den entgegengesetzten Weg und lassen die Sirene bewusst auslösen, um der Bevölkerung zu zeigen, dass sie wieder unterwegs sind. Die Sirenen können ebenfalls von der Leitstelle über Funk ausgelöst, aber auch vom Feuerwehrhaus selbst, wo oft auch auf der Außenseite des Hauses ein Druckknopfmelder angebracht ist.

SMS-Alarmierung
Eine relativ neue Methode alarmiert die Feuerwehrangehörigen durch eine SMS auf ihr Mobiltelefon. Vorteil ist, dass es sich um eine vergleichsweise billige Methode handelt, da die Infrastruktur und die Endgeräte vorwiegend vorhanden sind. Nachteil ist, dass SMS ein best effort Service ist, das heißt es kann mehrere Stunden dauern, bis eine Alarm-Nachricht ankommt, oder sie kann sogar ganz verloren gehen. Ein weiterer Nachteil, dass bei Stromausfall die Mobilfunksender auch nur eine beschränkte Zeit eine Notstromversorgung haben und dann ein Handynetz nicht mehr zur Verfügung steht. Dies hat sich vor allem im Katastropheneinsatz wie Hochwasser als nachteilig herausgestellt. Deshalb wird diese Methode, wenn es finanziell für die einzelne Feuerwehr möglich ist, nur als Zusatzalarmierung oder als Benachrichtigung verwendet.

 

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