Vermischtes

Kirchhundem: Die Löschgruppe Welschen Ennest feiert ihr 90-jähriges Bestehen

Kirchhundem: Die Löschgruppe Welschen Ennest feiert ihr 90-jähriges Bestehen

Nicht nur “das Feuer abwehren” gehört zu einer der vielfältigen Aufgaben, der Feuerwehren sondern ebenso technische Hilfeleistungen, Maßnahmen bei Unfällen mit Gefahrenstoffen oder Einsätze bei Not- und Katastrophenfällen. Aber auch der Brandschutzerziehung hat sich die Löschgruppe Welschen Ennest angenommen. Zu diesen genannten Aufgabengebieten kommen immer wieder Neue hinzu, die noch mehr Leistung, Ausbildung und Zeitaufwand bedeuten werden. Doch so vielfältig die Aufgaben auch sind, das Ziel bleibt immer das Gleiche: Der freiwillige Dienst zum Wohle des Menschen. Getreu dem Spruch “Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr”.

Die Anfänge der Löschgruppe waren nicht leicht, als man sich am 07. Februar 1926 im Hause Höfer zur Gründungsversammlung traf. Die wirtschaftliche Not, die Ereignisse des 1. Weltkrieges und die Zeit des Wiederaufbaus kosteten doch erhebliche Arbeit und Anstrengungen. Neben den ca. 35 ortsansässigen kamen damals Amtmann Graefenstein und der Kreisbrandmeister Amtmann Diekmann aus Drolshagen zur Gründerversammlung. Nachdem man in zwei vorherigen Versammlungen zu keinem Entschluss kommen konnte, wurde am 07.02.1926 fast einstimmig entschieden, eine Löschgruppe zu gründen. 32 Mitglieder verpflichteten sich an diesem Abend zum aktiven Beitritt. Mit Josef Tillmann wurde der erste Löschgruppenführer von Welschen Ennest gewählt Mit der einfachsten Ausstattung nahm die Löschgruppe ihre Arbeit auf. Als technisches Hilfsmittel diente damals eine Handdruckspritze aus dem Jahr 1894. Für 300 RM wurden damals 40 gelb-braune Arbeitsröcke gekauft und die Löschgeräte waren damals noch im Gerätehaus im Wolfshorn untergebracht. Mit diesen einfachsten Hilfsmitteln stellt sich heute noch so mancher die Frage, wie damals die Einsätze zu bewältigen waren. Unzählige Einsätze erfolgten in den Jahren, da Ende der 20er Jahre die Häuser größtenteils noch mit Stroh bedeckt waren. Dienstsprache war platt. In den Jahren1931 und 1932 wurde in den Nachbarorten Benolpe und Rahrbach ebenfalls eine Wehr gegründet, die sich jedoch nach dem Krieg wieder auflöste und Welschen Ennest das Gesamtgebiet wieder allein übernehmen musste. In den Kriegsjahren erhielt die Wehr von der Reichsbahn eine Motorspritze zur Brandschutzsicherung und 1952 erwarb man von der Fa. Kaiser + Kellermann einen gebrauchten LKW, den man zum Feuerwehrfahrzeug umbauen ließ. Technische Neuerungen und die Anschaffung eines zusätzlichen Fahrzeuges verlangten den Bau eines neuen Gerätehauses, das 1966 übergeben wurde (Garagen unterhalb des Jugendheimes). Durch die Anschaffung immer neuerer Geräte und größerer und modernerer Fahrzeuge wurde dem Bau eines neuen Gerätehauses zugestimmt und am 15.09.1984 (Standort Hagener Straße) übergeben. In den 60er Jahren machte es sich die Wehr dann zur Aufgabe, auch die Jugendlichen aus dem Ort in die Löschgruppe mit einzubeziehen und so konnte 1962 eine eigene Jugendfeuerwehr mit 9 Personen präsentiert werden. Der erste Jugendwart der Feuerwehr Welschen Ennest war damals Dieter Wunderlich. Viele Aktivitäten wurden früher bis heute mit den Jugendlichen unternommen. So wird an Kreisjugendfeuerwehrtagen teilgenommen und des weiteren nahmen die Jugendlichen auch mehrmals an der Leistungsspange teil. Der Erwerb der Leistungsspange ist die einzige Auszeichnung, die man überhaupt in der Jugendwehr erwerben kann. Was viele nicht wissen, auch die Sammlung der Kriegsgräberfürsorge wurde damals von der Jugendfeuerwehr durchgeführt. Viele der damaligen Jugendlichen bekleiden heute in der Wehr verantwortungsvolle Positionen. Durch die gezielte Jugendarbeit ist der Fortbestand der Löschgruppe Welschen Ennest über die nächsten Jahre hinaus gesichert. Altersbedingte Abgänge konnten durch junge Nachwuchskräfte ersetzt werden. So herrschte immer eine gesunde Mischung aus älteren, einsatzerfahrenen Kameraden und jungen, einsatzhungrigen Nachwuchskräften. In den 80er Jahren kam in der Löschgruppe der Gedanke auf, sich auch einmal mit anderen Wehren zu messen und so wurde schließlich 1983 eine eigene Wettkampfgruppe innerhalb der Wehr ins Leben gerufen. Man startete national mit Ausscheidungswettkämpfen auf Landesebene, um durch die Qualifikation auf Bundesebene starten zu dürfen. In den darauffolgenden Jahren kamen sogar Teilnahmen an internationalen Wettkämpfen in Südtirol und Salzburg hinzu. Sowohl national als auch international konnte man beachtliche Erfolge vorweisen. Die Wettkampfgruppe löste sich in ihrer damaligen Form 1991 auf. Im Jahr 2005 wurde die Wettkampfgruppe in einer neuen Besetzung und unter der Leitung von Manfred Fisahn wieder neu geboren. Über die Jahre wechselten die Besetzungen, aber die Wettkampfgruppe besteht bis heute. Die Löschgruppe Welschen Ennest setzt aktuell wie folgt zusammen: Aktive Wehr: 25 Jugendfeuerwehr: 8 Alters- und Ehrenkameraden: 8 Löschgruppenführer: Tobias Groß Stellvertreter: Florian Fisahn

Das Jubiläum soll am Sonntag den 17.04.2016 gefeiert werden. Beginnend mit einem gemeinsamen Gottesdienst um 10:00 Uhr in der Kirche St.Johannes-Baptist zu Welschen Ennest. Begleitet wird dieser Gottesdienst musikalisch von dem Musikverein Rahrbach. Anschließend gegen ca. 11.00 Uhr folgt ein kurzer Marsch zur Schützenhalle. Dort gegen 11:30 Uhr soll das Jubiläum mit den örtlichen Vereinen, allen Bewohnern der Orte sowie den anderen Löschgruppen gefeiert werden.

Quelle Feuerwehr Kirchhundem / Feuerwehrpresse.org /.biz

 
Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Zum Inhalt springen