ABC Einsatz

ABC – Einsatz

Unter dem Begriff ABC-Einsatz werden alle Einsätze zusammengefasst, bei denen atomare (radioaktive), biologische und chemische Gefahren das Leben von Menschen oder Tieren oder die Umwelt bedrohen. Nach dem 11. September 2001 wurde das ABC-Schutzkonzept wieder in den Vordergrund geschoben (nachdem man nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes in der BRD dem ABC-Schutz in den 90er Jahren kaum Beachtung geschenkt hatte).
Aus Sicht der Feuerwehr handelt es sich bei den meisten dieser Einsätze um die sogenannten GSG-Einsätze (GSG = Gefährliche Stoffe und Güter). Einsatztaktisch unterscheiden sich GSG-Einsätze auch kaum von den modernen ABC-Einsätzen, trotzdem ist es sinnvoll, die Regelungen, die man bisher auf verschiedene Einsatzgebiete verteilte, zu bündeln und für ein gemeinsames taktisches Vorgehen nutzbar zu machen. Am deutlichsten wurde das durch die Entscheidung gemacht, dass die ehemaligen Dienstvorschriften der Feuerwehr (FwDV) 9/1, 9/2 (Strahlenschutz) und 14 (Gefährliche Stoffe) zur DV 500 zusammengefasst und taktisch aneinander angeglichen wurden.

Früher bestand ein ABC-Zug (ABCZ) aus einem Zugtrupp, einer Erkundungsgruppe, einer Dekontaminationsgruppe P (für Personen) und einer Dekontaminationsgruppe G (für Geräte). Die Gesamtstärke betrug 42 Einsatzkräfte, darunter ein Zugführer, ein Zugtruppführer, drei Gruppenführer (je einer pro obiger Gruppe), sechs Truppführer und 31 Helfer (darunter 16 explizite ABC-Helfer).

In der Regel gehörten speziell vom Bund beschaffte Fahrzeuge, die den Kommunen zur Verfügung gestellt worden waren, diesem Fachdienst an: Der acht Personen starke Zugtrupp umfasste einen Zugtruppkraftwagen, einen Kombi sowie ein Krad. Die Erkundungsgruppe besetzte zwei AC-Erkundungskraftwagen (AC-ErkKW, mit je vier Sitzplätzen). Die Dekontaminationsgruppe P besaß einen Kombi, ein Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug (DMF) mit Entgiftungsanhänger (EA) sowie einen Tankwagen (TW 30) mit 3000 Liter Trinkwasser. Der genannte Kombi war unter anderem mit einer Meldetasche, etwas Sanitätsmaterial, einem Dosisleistungsmessgerät sowie einer Spürausstattung für chemische Agenzien ausgerüstet. Die Dekontaminationsgruppe G bestand aus 12 Einsatzkräften. Auch diese Teileinheit besaß einen Kombi, der allerdings eine etwas umfangreichere Beladung hatte (eine ABC-Markierausstattung und eine explosionssichere Leuchte). Des Weiteren hatte diese Gruppe einen Lkw mit ABC-Spür- und Dekontaminationsausstattung sowie einen weiteren TW 30. Das in der Regel ehrenamtliche Personal wurde dezentral rekrutiert.

Mittlerweile wird die Ausstattung über das Landesrecht geregelt. Meist werden die Einheiten in der heutigen Zeit nur noch von der Feuerwehr besetzt und sind wesentlich moderner als die alten Fahrzeuge vom Land. In Stadtverbänden sind die ABC Einheiten vorwiegend zentralisiert. In Kreisverbänden werden die Einheiten größtenteils strategisch auf den Landkreis verteilt.

 

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